Abb. 2, Friedensgroschen Gotha 1650, Privatbesitz
Er ist zugleich die erste Prägung in der noch behelfsmäßig eingerichteten Münzschmiede im Erdgeschoss des Westflügels des Friedenstein, neben dem heutigen Eingang in die Ausstellungshalle. Wer ihn bekam, erhielt zur Erinnerung die zu befolgende christliche Programmatik mitgeliefert:
„Gott den Herren lobt und ehrt, der den Frieden uns beschert / fördert seine Furcht und Ehr, sonst besteht er nimmermehr.“ (I. B. als Zeichen des beauftragten Münzers Johann Braun)
In der 1987 erschienenen Geschichte der Münzstätte Gotha wurde für den Gothaer Friedensgroschen eine stattliche Auflage von ca. 14.000 Exemplaren nachgewiesen, was sein Vorhandensein nicht nur in Museen und Münzkabinetten, sondern auch das gelegentliche Vorkommen im heutigen Münzhandel belegt. Das abgebildete Exemplar konnte privat vor wenigen Wochen in einer Leipziger Auktion erworben werden.
Das Pfingstfest auch als eine „Kultur des Friedens“ zu begehen, wie es Pabst Franziskus vorschlug, wäre ganz im Sinne der „Friedensstadt“ Gotha, in der Ernst der Fromme 35 Jahre segensreich wirkte und die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner („Die Waffen nieder“) eine Woche vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs starb und im Columbarium auf dem Hauptfriedhof wunschgemäß ihre Ruhestätte erhielt.
Aufnahmen, Text: DR. WOLFGANG STEGUWEIT